Herzlich Willkommen beim TV 1892 Neckarhausen
Vereine sind in einer Gemeinde ein wesentlicher Faktor der örtlichen Gemeinschaft. Sie prägen und gestalten das kulturelle und öffentliche Leben und die Gesellschaft der Gemeinde mit. Der TV Neckarhausen ist der älteste Sportverein der ehemaligen Gemeinde Neckarhausen und damit einer der ältesten Vereine der Gesamtgemeinde überhaupt.
Die Vereinsgründung 1892 im Kaiserreich von Wilhelm II.
Während des Kaiserreichs (1871 – 1918) gewann im Jahr 1892 die von Turnvater Jahn im Jahr 1811 ausgelöste Turnbewegung auch in Neckarhausen Freunde und Anhänger. Jakob Hund, Peter Metz und Fritz Kuchenbeißer hießen die ersten Turnbrüder, die als Vereinsväter des Turnvereins Neckarhausen in die Geschichte eingingen. An der Gründungsversammlung am 25.7.1892 im Saal des Badischen Hofs beteiligten sich 38 junge Männer. Die Gemeinde hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 1.300 Einwohner. Die erste Geräteausstattung der Turner bestand aus einem Barren, einem Reck und zwei Hanteln. Schon 1895 entschloss man sich, ein Volksturnfest der Vereinigten Turngenossenschaften der Badischen Pfalz auszurichten, das leider der schlechten Witterung zum Opfer fiel. Der Verein geriet daraufhin in große finanzielle Schwierigkeiten, aus denen man sich jedoch recht bald wieder erholen konnte. Noch vor der Jahrhundertwende wurde die Faustballabteilung ins Leben gerufen, deren Gründung als Beginn der Entwicklung des TV zum disziplinübergreifenden Sportverein gewertet werden kann. Zeitweise waren vier Faustballmannschaften aktiv. 1907 war Neckarhausen wiederum Austragungsort des Gauturnfestes des Badischen Pfalzgaues. Der Turnverein begann das 20. Jahrhundert mit der Anschaffung der ersten Vereinsfahne, die zum 10-jährigen Jubiläum bei einem großen Turnfest übergeben wurde.
1911 begann auf Initiative des damaligen Turnvereinsvorsitzenden Peter Frei eine Tradition wiederaufzublühen, die in Neckarhausen seit 1870 brach gelegen war: Der Sommertagszug. Bis in die neuere Zeit hat sich der Verein um dieses Fest verdient gemacht und er hat so maßgeblichen Einfluss ausgeübt auf einen Brauch, der gerade unter Jugendlichen und Kindern große Beliebtheit genießt.
Zum 20-jährigen Jubiläum 1912 wurden erstmals Mitglieder zu Ehrenmitglieder ernannt. Dies waren Johann Kopp, Peter Metz, Peter Krauß, Karl Josef Schreckenberger, Thomas Betzold, Josef Fleck, Philip Doberaß, Matthäus Betzold und Wilhelm Hack, fast alles Namen mit „Neckarhäuser Klang“.
1913 wurde unser Turner Friedrich Keller zum ersten Deutschen Turnfest nach Leipzig entsandt. Er kehrte mit einem Siegerkranz zurück.
Der TV 1892 zwischen den Weltkriegen
Der erbarmungslose und widersinnige 1. Weltkrieg ließ auch den Turnverein Neckarhausen nicht ungeschoren. 17 Mitglieder ließen ihr Leben. Die Aufbauarbeit von über 20 Jahren war ruiniert. Ein völliger Neubeginn war notwendig.
Die Entwicklung zum Großverein fand ihre Fortsetzung 1924 mit der Gründung der Handballabteilung, die 1931 mit der 1. Mannschaft als Gausieger dem Verein auch schon bald einige Lorbeeren eintrug. 1925 wurde der zweite Anlauf zur Gründung einer Frauenriege unternommen. Die junge Riege feierte einen glänzenden Einstand mit dem 2. Platz beim Landesfrauenturnfest noch im selben Jahr. Das 40-jährige Jubiläum beging der Verein mit der abermaligen Ausrichtung des Gauvolksfestes mit über 1.000 Teilnehmern.
Der 2. Weltkrieg, das größte Fiasko der deutschen Geschichte, traf auch den TV in voller Härte. 39 Turner starben für den Wahnsinn des Krieges. Vom blühenden Vereinsleben war kaum etwas übrig.
Während des Aufbaues der Bundesrepublik
Stefan Frei, der damalige Vorstand, verdiente sich in diesen Jahren mit seinem nie enden wollenden Elan und seiner grenzenlosen Einsatzbereitschaft besonders Lob. Unter seiner Ägide gelang es erstaunlich schnell, den Verein wieder aufleben zu lassen. Zum 60-jährigen Jubiläum im Jahr1952 fand ein riesiges Fest statt, mit Festumzug, Festzelt und allem, was dazu gehört. Das Echo der Bevölkerung war unbeschreiblich, das Zelt platze aus allen Nähten: Wie lange hatte man Ereignisse dieser Art entbehren müssen!
1955 folgte die Gründung der Tischtennisabteilung, die sofort auch in die Verbandsrunde aktiv eingriff. 1959 machte auf der Leistungssportebene vor allem Paul Frei von sich Reden. Er errang die badische Hallenmeisterschaft im Weitsprung. Im selben Jahr feierte die TT-Abteilung ihren ersten Erfolg mit dem Aufstieg in die B-Klasse. Dasselbe Kunststück, der Aufstieg in die nächste Klasse, gelang dem Handballteam ein Jahr später.
Zum großen Spektakel geriet das Gau-Kinderturnfest, das der Verein anlässlich seines 70-jährigen Bestehens organisierte. Sage und schreibe 1.392 Kinder nahmen teil und profitierten von der tadellosen Durchführung, mit der sich der Verein selbst das schönste Geburtstagsgeschenk machte.
1965 begann man mit dem Bau der eigenen Turnhalle in der Porschestraße. Insgesamt benötigten die kleine, aber fleißige Schar von freiwilligen Helfern gute 2 Jahre, von August 1965 bis Dezember 1967, um das neue sportliche Heim fertig zu stellen. Mit Inbetriebnahme der neuen Turnhalle im Frühjahr 1968 verbesserten sich die Trainingsbedingungen aller Abteilungen erheblich, was selbstverständlich zum weiteren Anwachsen des Mitgliederbestands beitrug.
Beim Deutschen Turnfest in Berlin im selben Jahr wurde unser langjährig verdienter Sportler Artur Röhrig mit dem goldenen Mehrkampfabzeichen ausgezeichnet. 1969 wurde das Kleinspielfeld neben der Turnhalle gebaut und für den Spielbetrieb hergerichtet.
TV 1892 als moderner Sportverein für Freizeit- und Breitensport
1971 sah sich der Verein wegen der ständig wachsenden Mitgliederzahl gezwungen, einen geschäftsführenden Vorstand ins Leben zu rufen, bestehend aus dem 1. Vorsitzenden (Peter Frei), dem 2. Vorsitzenden (Walter Zieher), Sportwart (Karl Schmitt), dem Hauptkassier (Emil Gaubatz) sowie dem Protokollführer (Heinz Gött). Diese Führungsstruktur hat sich bewährt und ist bis heute im Wesentlichen erhalten geblieben.
Im Februar 1973 wurde die Schwimmabteilung initiiert, die im neuen Hallenbad Neckarhausen ihr sportliches Zuhause fand und unter dem ersten Schwimmwart Otto Sonntag die ersten Trainingseinheiten absolvierte. Ebenfalls 1973 wurde die langjährige Bauphase der Turnhalle mit der Fertigstellung des Vereinslokals, das an die Familie Häußer als Pächter übergeben wurde, endgültig abgeschlossen. Ebenfalls 1973 wurde unter der Leitung von Norbert Weckbach eine gemischte Jugendabteilung gegründet, die sofort regen Zuspruch fand und deshalb bald aufgeteilt wurde in eine Leichtathletik- und eine Turngruppe. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein bereits ca. 600 Mitglieder. 1976 wurde unter Verantwortung von Hannelore Göttlicher die Volleyballabteilung ins Leben gerufen, die dem Verein noch viel Freude bereiten sollte.
Im Jahr 1978 wurde unter der Leitung von Harald Neureuther die Karateabteilung gegründet, welche im Jahr 1984 von Norbert Weckbach übernommen wurde. Die Leitung wurde 1986 von unserem Vorstandsmitglied Horst Gropp übernommen, der sie bis heute erfolgreich ausführt.
Mit dem Antrag zum Bau von zwei Tennisplätzen bei der Gemeinde Edingen-Neckarhausen fasste der TV erstmals auch die Gründung einer Tennisabteilung ins Auge, die 1979 zustande kam.
Die großen Erfolge der Volleyballabteilung nahmen ihren Anfang mit dem Aufstieg der Damenmann- schaft in die A-Klasse, dem sie den sofortigen Aufstieg in die Bezirksklasse folgen ließ. 1980 profitierte der TV von der allgemeinen Sportanlagen-Sanierung durch die Gemeinde. Das Kleinspielfeld wurde mit einem Kunststoffbelag ausgestattet und die neue 100m Kunststoffbahn sorgt seitdem für deutlich bessere Trainingsbedingungen für unsere Leichtathleten. Eine große Zahl an Jugend- und Schülermannschaften sowie 5 Herrenmannschaften zeigten in diesen Jahren, dass kontinuierliche und gute Jugendarbeit auf Dauer ihre Früchte trug.
1992 bis zum 120-jährigen Jubiläum 2012
Ein weiterer Höhepunkt im Vereinsleben war das 100-jährige Jubiläum 1992 des Turnvereins Neckarhausen. Das ganze Jahr stand im Zeichen der Jubiläumsveranstaltungen, die sportlich repräsentativen und gesellschaftlichen Charakter hatten. Der Auftakt zu den Feierlichkeiten bildete das Festbankett. Höhepunkt für den Verein war die Verleihung der Sportplakette mit Urkunde des Bundespräsidenten durch den Schirmherrn Bürgermeister Roland Marsch. Den Festvortrag hielt die Kulturreferentin des DTB Ilse Weber. Nach dem Festvortrag schloss sich die würdige Weihe der neuen Vereinsfahne an. Die Weihe übernahmen die Ortsgeistlichen Pfarrer Diegel und Pfarrer Schmitt und für den Badischen Turnerbund Vorstandsmitglied Siegfried Nickel. Eine Fotoausstellung zeigte die einzelnen Stationen der Vereinsentwicklung.
Den verstorbenen Mitgliedern wurde in der Friedhofskapelle im Beisein der beiden Ortsgeistlichen Diegel und Schmitt gedacht und ein Kranz nieder gelegt.
Ein Höhepunkt im Vereinsjahr war die Festwoche vom 5. bis 13.9.1992. Hier zeigten sämtliche Abteilungen des Vereins auf dem Sportgelände einen Querschnitt durch ihr gesamtes Übungsprogramm. Zwischen Gemeindeverwaltung/Gemeinderat und der Vorstandschaft fand ein Prominentenfußballspiel statt mit einem 0:0 Ergebnis.
Unser Mitglied Paul Frei stattete mit einer Abordnung seines Vereins TuS Westfalia Hombruch dem Turnverein einen Besuch zu einem Freundschaftsjubiläumsspiel ab. Ein Spielnachmittag für Kinder und Familien sowie ein Handballturnier, Volleyballbegegnungen und ein Tauziehwettbewerb fanden statt.
Im Jubiläumsjahr war der Verein Ausrichter des 25. Sportkreistages des Sportkreises Mannheim.
Ein weiterer Höhepunkt war der Jubiläumsball, bei dem Ehrungen verdienter Mitglieder vorgenommen wurden.
Bei der Jahreshauptversammlung 1993 trat Gerhard Merkle als Vorsitzender nach 20-jähriger Tätigkeit zurück. Für seine Verdienste um den Verein wurde er zum Ehrenvorstand ernannt.
Um die Arbeit der Vereinsführung auf mehrere Schultern zu verteilen, wurde ein Triumvirat (geschäftsführender Vorstand) mit Philipp Brümmer, Inge Frank und Werner Stahl gewählt. Dies war eine kluge Entscheidung, die sich sehr bewährte.
In den Jahren 1994 bis 1998 waren die Damenmannschaft und die B-Jugend der Volleyballabteilung sehr erfolgreich. Im Jahr 1998 schlossen sich die Volleyballabteilungen der Turnvereine Friedrichsfeld und Neckarhausen zu einer Spielgemeinschaft zusammen.
Bei der Jahreshauptversammlung 2001 trat Werner Stahl als Vorstandsmitglied zurück. Herr Horst Gropp wurde in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Im Jahr 2002 beging der Turnverein sein 110-jähriges Bestehen. Auf eine Feier wurde verzichtet, stattdessen wurde dem evangelischen und katholischen Kindergarten jeweils eine Spende für Spielgeräte überreicht.
Bei der Jahreshauptversammlung 2007 traten Philipp Brümmer nach über 40-jähriger Tätigkeit für den Turnverein und Inge Frank als Vorstand zurück. Neu gewählt in das Triumvirat wurden Hans Nicht und Heike Gruber. Seit dieser Zeit führen Hans Nicht und Horst Gropp den Verein. (tbd)
2008 wurde die Einradgruppe durch Adi Pribil gegründet, die seit dieser Zeit den TV bei den verschiedensten, auch überregionalen Veranstaltungen, präsentiert.
Eine besondere Ehre wurde 2008 den langjährigen Vorstandsmitgliedern Philipp Brümmer, Inge Frank und Ruthard Frank zu teil. Für ihre Verdienste um den Verein wurden sie zu Ehrenmitgliedern des Turnvereins ernannt. Für seine vielfältigen und langjährigen Verdienste wurde 2009 Norbert Weckbach zum Ehrenmitglied ernannt.
Das 120-jährige Bestehen des Turnvereins wurde 2012 gefeiert. Die erste Veranstaltung war die Abhaltung des Gauturntages des Turngaus Mannheim im Januar. Die offizielle Eröffnung des Jubiläumsjahres begann am 17. März mit einem ökumenischen Gottesdienst und Totenehrung in der Friedhofskapelle. Am Abend fand die Festveranstaltung in der TV-Turnhalle statt. Den Festvortrag mit dem Thema „Leben ist Bewegung“ hielt der bekannte Sportwissenschaftler und Psychologe Dr. Arno Schimpf, ein Bürger unserer Gemeinde.
Weitere Ereignisse im Jubiläumsjahr waren im Juni das Sportwochenende und der Gauentscheid im Kinderturnen des Turngaus Mannheim auf dem TV-Gelände. Der Höhepunkt war die Sportgala in der Großsporthalle Edingen, bei der verschiedene Abteilungen des Vereins einen Querschnitt ihrer sportlichen Aktivitäten zeigten.
Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Sport bewegt Generationen“ und zeigte durch Darbietungen der Abteilungen des Vereins die Sportmöglichkeiten in einem Breitensportverein.
Beim Jubiläumsball 2012 wurde Ruthard Frank für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit mit der höchsten Auszeichnung des Turnvereins, dem Ehrenring geehrt. Der Ehrenring wird nur einmal im Verein verliehen.
Die Schwimmabteilung feierte 2013 ihr 40-jähriges Bestehen.
Ebenfalls im Jahr 2012 trat die Volleyballabteilung des Turnvereins Edingen der Volleyballspielgemeinschaft Friedrichsfeld/Neckarhausen bei, die seit diesem Zeitpunkt unter dem Namen Volleyballspielgemeinschaft EFN firmiert,
Für ihre Verdienste um den Turnverein wurden 2014 Hannelore Göttlicher, Monika Gruber und Inge Lange zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt.